Beginnen wir 2022 einmal anders
Wir Läuferinnen und Läufer treiben uns nicht nur auf den Straßen, Fußwegen und im Wald auf Trails herum, um zu „Laufen“. Gerade im Winter steigen einige auf ihre Langlaufski und laufen im Schnee. Wer das schon mal gemacht hat, weiß, wie anstrengend und effektiv dieses Training ist. Im Schwarzwald kann man perfekt Langlaufski fahren. Die Arbeitsgemeinschaft Skiwanderwege Schwarzwald e.V. aus Schonach trägt einmal jährlich den Rucksacklauf auf dem „Fernskiwanderweg 100 km Schonach Belchen“ aus.
Dieses Jahr fand dieses Langlauf-Abenteuer am 22.02.2022 statt. Von Schonach nach Hinterzarten, dann weiter zum Belchen auf dem 100 km langen Fernskiwanderweg, einer gut markierten und größtenteils maschinell präparierten Laufstrecke. Jeder Teilnehmer nimmt alles, was er benötigt selber in einem Rucksack mit der mindestens 4 kg für Männer und 3 kg für Frauen wiegen muss. Es darf im klassischen oder im freien Stil gefahren werden. Die Wertungen sind getrennt voneinander, genauso wie der Start.
Wir haben einen LSG-ler, der sich dieser gewaltigen Strecke des „kleinen Rucksacklaufs“ stellen wollte. 60 km sollten seine Distanz werden.
Siegbert Wernet packte also am 22.02. in der Früh seine sieben Sachen und machte sich auf den Weg nach Schonach. Trotzdem hier nicht nur Profi Sportler am Start waren, wurde ihm bald klar, dass es eine harte Nummer werden würde. Mit 472 Läuferinnen und Läufern machte er sich warm, um pünktlich um 07:00 Uhr als klassischer Starter los zu laufen. Mit den Durchlaufzeiten an verschiedenen Checkpoints im Hinterkopf fuhr er gleich mal den ersten Anstieg rauf, der es ordentlich in sich hatte. Er wusste, wenn er die Durchlaufzeiten nicht schaffte, wäre es früher aus als geplant. Seine Familie konnte ihn über eine App in Live verfolgen. Er kämpfte sich sämtliche Anstiege hoch. Bei so langen Langlauftouren werden die Ski irgendwann stumpf, sodass er auch Berg ab bald nicht mehr viel Zeit gut machen konnte. Kurze Zeit zweifelte er tatsächlich daran, rechtzeitig ins Ziel zu kommen. Doch er überwand diesen Tiefpunkt und kam nach 7:01:22 Stunden ins Ziel. Was lernen wir daraus? Einfach mal aus seiner Kontort-Zone heraus, neues wagen und Stolz sein. Man wächst mit seinen Erfahrungen. Der LSG Schwarzwald-Marathon gratuliert dem Siegbert für diese tolle Leistung und hofft, anderen Sportlerinnen und Sportlern damit ein Vorbild zu sein und sie zu motivieren!
Eure Julia