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Der weiße Ring: Trailrunning am Arlberg, am 17.8.2019

Die Kern-Daten:
Angebot: 2 Strecken:
- kleine Helden:11,1 km mit 665 Höhenmetern (=HM) positiv wie auch negativ
- große Helden: 28,9 km, 2300 HM, positiv wie auch negativ
=> demnach End zu End Strecken. Nur 2 Klassen: Männer und Frauen, keine Altersklassen.

Ergebnis „große Helden“ (da hier LSG Starter):
Sieger: Pascal B´rydl in 3:31:55, Finisher Männer 134, 7 Nichtfinisher (=DNF)
Siegerin: Andrea Feuerstein in 4:11:42, 50 Finisherinnen, 3 DNF und 1x Disqualifikation

LSG Läufer:
Hanjo Kollmer, Platz 44 in 4:42:29 und Dietmar Göbel in 4:42:30 auf Platz 44 und 45.

Die „Geschichte für´s Lagerfeuer“:
Wenn der „Master der Berg-Trailläufe“ in der LSG (= Hanjo) Dienstags fragt, ob man spontan Lust hat, am Wochenende einen Trailauf am Arlberg mitzulaufen: „…nein, da sagt man nicht nein….!“ Und 28,9 km klingen nicht viel, wenn man sowieso am Wochenende für die eigene Vorbereitung eines Ultras im September 40 km laufen müsste. Und die 2300 HM: Okay, wir machen einfach langsam und ja: Wird schon gut tun, denn sonst laufen wir sowieso wieder nur lockere 30 flach (statt wirklich die 40 km des Trainingsplanes).
Also nachmelden, Samstag morgens hier 4:30 Uhr los und pünktlich zur Startnummern Ausgabe um 7-8 Uhr in Lech. Übersichtlich diese Erstausrichtung mit, wie wir später hören rund 450 Teilnehmern insgesamt. Meine Pflichtausrüstung habe ich übrigens dabei: Regenzeug, warmen Pulli und Hose, Handschuhe, Mütze, Trillerpfeife, 1,5 l Wasser (Gehen für kleinere Menschen wie mich auch 1l???) ,……. Als Ersttäter ist man „korrekter“. Mein letzter Trail, den man als Trail bezeichnen kann ist 15 Jahre her: Swiss Alpine 2004.
Das Startblockschild „Große Helden Startblock“ schicke ich als Selfie an meine Family: Der Kommentar bleibt Privatsache J!
Pünktlich 9:05 Start, zwischen den Alphornbläsern, die nicht wirklich zur Party-Einheiz-Musik aus den Boxen passen, sich aber wenigstens abgewechselt haben beim „spielen“, hindurch den Berg hoch. Und es geht gleich voll rein in die Strecke. Oder besser rauf! Hanjo ist kurz vor mir, aber wir suchen beide unabhängig unseren Takt und laufen nicht als Team. Nach 4-5 km - so genau zählt man hier nicht und es sind auch keine Kilometer angezeigt - haben wir den ersten Berg, sind schon Schweis gebadet und ich weiß, dass bei nur 5 Verpflegungsstellen auf der Strecke, mindestens für den schlechteren Läufer………….Doch halt: Schlechtere Läufer: Nein. Vielleicht langsamere, aber nicht schlecht!!. Wer das Ding durchläuft….=> Man hat am Start der großen Runde auch keinen übergewichtigen Läufer gesehen. Auf der kurzen Rund 11,1 km: Wenige. Die lange: Nein! Alle schlank, muskulös…… Wahre Helden eben. Ob deswegen von den Wanderern uns die Frauen besonders beklatschen?? , während die Männer der Wandergruppen verschämt wegschauten??? Wer weiß? ………….Jedenfalls weiß ich nun, dass die 1,5 l Flüssigkeit als Pflichtausrüstung hier in der Höhe plus viel schwitzen, sinnvoll sind, wenn ihr nochmals die Finisher Zeit der letzten mit rund 7:30 bedenkt. Ich selbst habe aus dem Rucksack ca. 750 ml getrunken. Ich hätte zwar mehr an den Verpflegungsstellen trinken können, so war es aber sicher gleichmäßiger über die Strecke verteilt und besser für den Magen. Erster Berg und Hanjo und ich sind zusammen: Dann ist er weg, einfach in die tiefe „gestürzt“. Mach ich auch…… nur dümmer: Aussicht geniesen und bergab Trail: Rechter Fuß Luft unterm Schuh….. Kopf auf die Brust über Rücken abrollen und Füße nach unten wieder aufstellen. Durchchecken: Alles ganz! Gott sei Dank im Wald passiert, nicht in einem Geröllfeld. Zurück auf den Weg und weiter, nur jetzt bitte konzentriert. Wie können die anderen das so schnell? Mein Problem: Ich bin nur flachen Boden gewöhnt. Deshalb hebe ich bergab die Füße nicht so hoch, um Boden nah und damit Gelenk schonend zu laufen. Nur wenn man beim Trail immer wieder zwischen Wurzeln tritt oder in Löcher zwischen Steine, ist das halt blöd: Dietmar-Held wird auch 5 min später nochmals mit einem Freiflug belohnt: Diesmal Handgelenk verstaucht und Hose dreckig, sonst Alles gut. Nur das Ego bzgl. der eigenen Blödheit……Unten angekommen freue ich mich über das bergauf. Und das heißt was: Wenn man die wenigen flachen Stücke abzieht, sind es ja 200 HM pro Kilometer! Zum Vergleich: Unser Schwarzwaldmarathon hat 400 HM insgesamt. Trotzdem ist die Laune gut: Ich bin in einer 3er Gruppe mit Steffi und Norbert und wir unterhalten uns. Steffi kommt aus Freiburg und es ist ihr erster Lauf nach einer langen Verletzung. … Zuschauer am Berg: „Ihr seht gut aus und seid die einzigen die sich unterhalten und lachen. Allerdings waren die anderen vor Euch J.“ Ich denke das ist okay so. Ich mache bergauf auch noch ein paar Bilder und genieße die Aussicht. Bergab werde ich es sicher nicht mehr tun! Oben am 2. Berg haben wir rund 12,5 km und ich habe Hanjo wieder eingeholt. Ihm geht es heute nicht so gut. Trotzdem: Berab: Wie der Wind! Weg ist er! Wir queren Kuhweiden und Pferdeweiden, ohne mit den Tieren in Streit zu kommen. Ging ja auch früher immer! Der letzte Kilometer des 2. Berabteiles ist asphaltiert, was meinem Kopf - volle Konzentration bergab und Vorsicht, wenn mich die anderen überholen - etwas Ruhe gibt und ich kann etwas Tempo machen bis nach Zürs runter: Kilometer 18. Im anschließenden letzten langen Anstieg hole ich Hanjo recht früh ein. Wir haben ca. 18,5 km und sind knapp 3 Stunden unterwegs. Ich laufe vor, in dem Wissen ab Kilometer 25 fliegt er wieder heran an mich. Ob wir gemeinsam reinkommen? Diese knapp 7 km ziehen sich, gerade für Leute wie mich die nicht wirklich walken können. Also immer wieder, wenn es einen Hauch flacher wird: Laufen. Bergauf wären Stöcke tatsächlich sinnvoll gewesen. Bergab sicher auch, wenn man damit umgehen kann. Sollte man wohl auch üben, wie ich bei manchen Läufern sehe. Ich habe keine, also stellt sich die Frage gerade nicht wirklich. 3. Berg. Aussicht geniesen, etwas trinken, an den perfekt ausgerüsteten Verpflegungsstellen. Übrigens: Müll am Tisch (!!!) oder hinter dem Tisch in die Beutel. Nicht später wegwerfen. Da stehen auch keine Kartons oder so etwas! Und dann bergab: Nur knapp 5 km, aber die nerven mich. Es ist der schwierigste Teil und ich nehme viel Tempo raus: Erst Geröllfelder dann extreme trockene Bachläufe und später engste Wurzelwege. Grund hierfür ist, wie wir später in einem Kaffee nach dem Duschen erfahren, ist dass der Jagtpächter von den Mountainfahrern so genervt ist, wie diese sein Wild erschrecken und verscheuchten, dass er gezielt die Wege zu wuchern lässt. Für Wanderer geht es ja auch. Mountainbiker wohl nicht mehr. Läufer? Wir haben ja eine Challenge gemeldet und wollen Helden sein! Aber zumindest ich nicht mit Gips!! Aussicht kann ich somit bergab nicht mehr genießen. Später fiel mir auf: Keiner der mich überholt hat, hatte eine Brille auf. Ein Fotograph bat mich sogar anzuhalten: Coole Sonnenbrille. Lass mich ein Foto machen: Leute die wie ich Brille mit Fernsicht (und sei es nur 1 Dioptrie) haben, haben es evtl. bei dem wechselnden Licht und bergab dem ständig anderen Abstand zum Boden mit den Augen schwerer die Abstände 100% genau zu berechnen in ihrem Unterbewußtsein. Jedenfalls, die Warnung an Euch: Lieber langsam als Krankenstand! 500 m bis zum Ziel im Ort dann der Ruf: Dietmar ich komme: Hanjo der Steinbock ist wieder da. Hut ab: Auch an einem schlechten Tag von ihm - bergauf ging es ihm eben nicht so gut - ist er vorne! Gemeinsam kommen wir an Platz 44 und 45 rein, was im vorderen Drittel ist und für Hanjo, hätte es eine Altersklassenwertung gegeben, den Sieg in dieser bedeutet hätte. Er ist halt ein „Master der Berge“ oder wie es hier am Arlberg hies: „ein Held“.
Danke für die spontane Idee. Hanjo und das ich mit durfte.

Fazit: Tolle Idee, hier spontan zu laufen. Gut organisiert! Echter Bergtrail! Und für Leute wie mich: Bergab: Immer langsam und bedacht! Stöcke wären gut gewesen, aber ich bin sicher, man sollte hiermit üben!