Historischer Spartathlon Lauf am 29. September - 30. September 2017
Dietmar Göbel startet erneut über die historische Ultradistanz
Dietmar Göbel startete beim Spartathlon, einem Ultramarathon über eine Strecke von 246 km mit ca. 3.000 Höhenmetern, der in Griechenland seit 1983 veranstaltet wird. Die historische Strecke von Athen nach Sparta muss dabei in einem Zeitlimit von 36 Stunden zurück gelegt werden.
Der diesjährige Sieger kommt aus Litauen und heißt Alexander Sorokin und benötigte für die Strecke eine Laufzeit von 22:04 Stunden. Zweiter wurde Radek Brunner (Tschechien) in 22:49 Stunden, dritter der Grieche Nikolaos Sideridis mit 22:57 Stunden. Die Siegeszeit bei den Frauen betrug 24:48 Stunden und wurde von der Polin Patricia Beresnowska gelaufen. Platz 2 bzw. 3 wurde belegt von Susanne Marezcs (Ungarn) mit einer Zeit von 25:43 Stunden und Aleandra Niwinska (Polen) mit 26:28 Stunden.
Dietmar Göbel landete von 390 Startern und 265 Finishern auf dem 30. Gesamtplatz mit einer Laufzeit von 28:44 Stunden. Damit war er vom deutschen Team der schnellste Mann, mußte sich jedoch um 30 Minuten von der schnellsten deutschen Frau geschlagen gegeben.
Die LSG gratuliert Dietmar zu seinem großartigen Erfolg! Glückwunsch!
Seine persönlichen Eindrücke vom Spartathlonlauf könnte Ihr im folgenden Bericht nachlesen. Viel Spaß.
Spartathlon 2017. Wieder einmal habe ich dafür entschieden und wurde auch ins deutsche Team aufgenommen. Diesmal wollen 390 Starter nicht nur ihre Leistung messen, sondern wie immer auch ihr Glück versuchen, denn das gehört dazu auf 246 km. Persönlich denke ich 30-40 % Körper, 30-40 % mentalen Stärke und 20 % Glück.
Aber die Zeichen stehen gut: Nur 24 Grad sind für den Lauf kühl, auch wenn woanders, insbesondere wenn man wie hier keinerlei Schatten hat, darüber wohl doch geklagt würde. Ich selbst ändere jedenfalls daher den Plan und beschließe endgültig auf Bestzeit zu laufen und zu hoffen, ob die anderen Pech haben und Platz 3 abfällt. Halt mal bei den Superprofis mitspielen!
Also Freitag morgens 7:00 Uhr Start an der Akropolis, ab durch den Berufsverkehr und den ersten Marathon in ca. 3:35 Stunden. Passt! Bis Kilometer 81 in Korinth so weiter, was dem gleichen Tempo entspricht, allerdings mit summierten 400 Höhenmetern! Etwas deprimierend das die Jungen vorne so "abgehen" das ich nur zwischen Platz 10 und 15 laufe. Weiter nach Nemea ins Landesinnere zu Kilometer 124. Hier ist wieder einiges an Steigung und mit 18:00 Uhr (11 Stunden Laufzeit) passt dort noch alles, auch die 100 km Durchgangszeit war mit ca. 8:44 Stunden sehr gut. Es zeichnet sich ab, dass wenn ich die Traumzeit von 24:35 Stunden schaffe, es trotzdem "nur" Platz 5 bis 8 wird. Irgendwie stört es bzw. deprimiert es mich.
Nur..., auch 24 Grad lassen vorbereitetes ISO gären und bei Kilometer 144 ist es dann passiert: Flasche greifen, an den Hals und "ex" und .... Return mit allem an ....... ich verzichte auf Details.
Bis Kilometer 154, ausgerechnet den Berg hoch funktioniert die Nahrungsaufnahme nicht, obwohl es Richtung Platz 10 geht, dann eine Hühnersuppe, ab über den Pass, leider bei Nieselregen und einer glitschiger Geröll-Strecke von 4 km. Dann bei 172 km ein neuer Trinkversuch.
Nun schon 15 min hinter meinem Plan geht es mühsam weiter und "Gott Pan" schnitzt schon für mich..... Bei Kilometer 195 bin ich morgens um 3:00 Uhr. 45 Minuten hinter meinem Plan, aber wenn der Magen gehen würde, wären die 50 km noch auf der Schnellstraße, wo ja nachts weniger Verkehr ist und man die Autos auch früher kommen hört, in 4:30 bis 5 Stunden machbar. (ohne 195 km warm laufen machen wir das ja in so 3:40 Stunden ߘ辶lt;/span>
Aber "Gott Pan" reicht mir den Wanderstab. Beide Oberschenkel Vorderseiten mögen keinen Laufschritt mehr. So trocken gelaufen über die letzten 50 km, das selbst eben oder bergauf laufen vorne (!) weh tut. Gut ihr Jungspunde! Opa geht heim. Und das macht er wörtlich! 50 km gehen. Der Wanderverein wär stolz auf mich. Alternative: Keine! Hab ja nichts vor. So schön ist das Hotel ja auch nicht und der Besenbus ist erst um 19:00 Uhr in Sparta. Ich im Wandertempo so um 12:00 Uhr. Immerhin!
Der Empfang auf der 2,5 km langen Zielgraden ist als wenn ich gewonnen hätte. Man sieht mich lange kommen! Und wir feiern lange! Na ja: Platz 30 von 390 internationalen Läufern und bester deutscher Mann, ja 8 km vor dem Ziel hat mich Antje Krause die in 28:13 Stunden finshed noch überholt, kann sich ja trotzdem sehen lassen.
Merke: Trotzdem gilt bei diesen etwas einfacheren Bedingungen - sonst sind es eher 35 bis 39 Grad - das die jüngeren Läufer mit besseren Körper Reserven, aber weniger Erfahrung im Vorteil sind, bei ungünstigen Verhältnissen können wir "älteren" auch mal die Erfahrung geschickt einsetzen und überraschen. Sehen wir mal, wie es nächstes Jahr läuft.